Indigene

Kampf um das eigene Land

Anfang Mai wurde die Kleinbäuerin Máxima Acuña de Chaupe vom Obersten Gerichtshof Perus freigesprochen. Die Aktivistin war vom Bergbauunternehmen wegen illegaler Landbesetzung angeklagt worden. Mit dem Urteilsspruch steigt die Hoffnung, dass der jahrelangen Bedrohung und Kriminalisierung Máximas und ihrer Familie ein Ende gesetzt wird.
Máxima kämpft für das Recht auf ihr Land, welches sie seit über 20 Jahren mit ihrer Familie bewohnt und bewirtschaftet. Dieses liegt im Bereich der Yanacocha-Goldmine, ein Bergbau-Projekt des Unternehmens Minera Yanacocha, welches in der Provinz Cajamarca in der nördlichen Andenregion Perus angesiedelt ist. Die größte Goldmine Amerikas bedroht die Lebensgrundlage und Wasserversorgung der umliegenden Region. Die Bevölkerung, unter ihnen viele Kleinbäuer*innen, sorgt sich um den Zugang zu ausreichendem, sauberem und bezahlbarem Wasser für Grundversorgung, Landwirtschaft und Viehzucht. Zudem wehren sie sich gegen die Zerstörung von Bergseen und der Biodiversität in den Hochanden.
Máxima Acuña de Chaupe weigert sich, ihr seit 20 Jahren bestehendes Eigentum zu verlassen. In den letzten fünf Jahren haben sie und ihre Familie ständig Drohungen und Schikanen von Minera Yanacocha und dem peruanischen Staat erleiden müssen. Im August 2011 drangen Sicherheitspersonal der Minera Yanacocha und Spezialeinheiten der peruanischen Polizei ohne rechtliche Ermächtigung in das Eigentum der Familie ein und zerstörten ihr Haus. Die Familienmitglieder wurden brutal zusammengeschlagen und gezwungen, ihr Land zu verlassen. Die Beschwerde der Familie Chaupe gegen die Mine wurde umgehend abgelehnt. Im Gegenzug erhob das Bergbauunternehmen Anklage gegen Máxima wegen illegaler Aneignung von Mineneigentum.
Obwohl Máxima gültige Eigentumstitel besitzt, wurde sie zu einer Gefängnisstrafe und zur Zahlung einer Entschädigung an das Bergbauunternehmen verurteilt. Im Dezember 2014 wurde die Familie freigesprochen, woraufhin Minera Yanacocha wiederum Einspruch erhob. Im Jahr 2016 wurden Máxima und ihre Familie erneut bedroht und schikaniert. Im selben Jahr erhielt Máxima für ihr Engagement im Kampf um die Rechte auf Nahrung, Gesundheit und eine saubere Umwelt dem Goldman-Preis, welcher als Umweltschutz-Preis für Aktivist*innen der Graswurzelbewegung gilt.
Eine Delegation des Klima-Bündnis in Kooperation mit ASTM / Klima-Bündnis Lëtzebuerg hatte Máxima Acuña bei einer Studienreise nach Peru im Jahr 2014 getroffen und erfahren, wie der Bergbau die Bergseen und somit die Wasserversorgung für tausende Menschen bedroht und die lokale Bevölkerung gewaltsam eingeschüchtert wird.

  • Im Hintergrund: die Yanacocha-Goldmine

    Im Hintergrund: die Yanacocha-Goldmine

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