#SOSPuebloShuar

Indigenes Volk der Shuar durch Bergbauaktivitäten in Ecuador bedroht

Fünf UN-Sonderberichterstatter kritisieren die repressiven Maßnahmen der ecuadorianischen Regierung gegenüber indigenen Vertreter*innen und NRO in Ecuador. Seit Ende des Jahres gab es Übergriffe im Gebiet der Shuar sowie die Drohung, die Umweltschutzorganisation Acción Ecológica zu schließen.

 

Seit Mitte Dezember 2016 hat sich der Konflikt um Bergbauaktivitäten des chinesischen Konzerns ExplorCobres S.A. in der Provinz Morona Santiago im Südosten Ecuadors zugespitzt. Während die Shuar Widerstand gegen das Eindringen in ihr Territorium und Protest gegen die Zwangsumsiedlung von Familien leisten, ist die Region von ecuadorianischem Militär und Polizei besetzt. Bereits im August 2016 wurden Familien der Gemeinde Nankints aus ihren Häusern vertrieben. Weder die zum Überleben notwendige Grundversorgung, noch die Sicherstellung der Rechte der in die Berge geflüchteten und von Militär umringten Familien ist garantiert. Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Gemeinde Nankints kam es am 21. Dezember zu der Verhaftung von Agustín Wachapá, dem Präsidenten der indigenen Organisation der Shuar (FICSH). Zuletzt wurde der von der Regierung ausgesprochene Ausnahmezustand in der Provinz Morona Santiago um 30 Tage verlängert. Ende Januar wurde der Sitz des gemeinschaftlichen Radios der Shuar, „La Voz de Arutam“, von Polizist*innen durchsucht und die Geräte konfisziert. Das Bündnis der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE) spricht von einem Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Einschränkung des Rechts auf Information.

 

Seit 2008 versuchen die Shuar in einen Dialog mit der Regierung zu treten. Nichtsdestotrotz wurden die Bergbauaktivitäten in ihren Territorien 2009 ohne freie, vorherige und informierte Zustimmung (FPIC) der Shuar initiiert.

 

Der Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens (COICA), Partner des Klima-Bündnis, drückt seine starke Besorgnis um die Entwicklungen in der Provinz Morona Santiago aus und verlangt von der ecuadorianischen Regierung die Entmilitarisierung und Aufhebung des in der Region verhängten Ausnahmezustandes. Die COICA fordert den Dialog, um eine sofortige friedliche Lösung des Konflikts.

 

Acción Ecológica, eine langjährige Partnerorganisation des Klima-Bündnis und Klima-Bündnis Luxemburg / ASTM, hat die Einhaltung der Rechte der Shuar sowie der Rechte der Natur eingefordert und zu einer friedlichen Lösung aufgerufen. Die Regierung setzt auf eine zunehmende Einschüchterung der Zivilgesellschaft, eine Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit. 

 

Anfang März wird das Klima-Bündnis Luxemburg mit Unterstützung der europäischen Geschäftsstelle eine Delegationsreise mit luxemburgischen Kommunal- und Pressevertreter*innen durchführen.

 

 

Weitere Informationen: Silke Lunnebach, s.lunnebach(at)klimabuendnis.org

 

In den sozialen Medien sind die Entwicklungen unter #SOSPuebloShuar und #NankintsResiste zu verfolgen.

  • © CONAIE

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