Bildung

Buen Vivir - Recht auf Gutes Leben

Am 26. und 27. Juni fand in der Alten Kongresshalle die Münchner Buen Vivir Konferenz statt. Buen Vivir (übersetzt „das Gute Leben“) ist ein indigen geprägtes Konzept, das als „Recht auf ein gutes Lebens“ gemeinsam mit dem „Recht der Natur auf Schutz und Regeneration“ vor knapp 10 Jahren in den Verfassungen Ecuadors und Boliviens festgeschrieben wurde.

 

Im Rahmen des EU-Projektes "The future we want - Local Authorities for sustainable development" richtete das Referat für Gesundheit und Umwelt eine internationale Konferenz aus, auf der das Buen Vivir Konzept mit anderen Ideen und Konzepten für ein gutes Leben und Zusammenleben verglichen wurde. Neben Vorträgen gab es Diskussionsrunden, Filme, eine Ausstellung, 13 Workshops und ein ganz besonderes Abendprogramm.

 

 

  • © I. Wittenzellner

    © I. Wittenzellner
  • © Klima-Bündnis

    © Klima-Bündnis
  • © B. Felsch

    © B. Felsch

"In Deutschland über das Buen Vivir zu sprechen ist sehr wichtig, weil das uns Indigene mit unserem Vorschlag vom Sumak Kawsay – wie wir es nennen – unterstützt."

– Felix Santi, Präsident der Kichwa in Sarayaku, Ecuador

 

 

 

Prominente Konferenzgäste waren unter anderem Alberto Acosta, der als Minister und Leiter der Verfassungsgebenden Versammlung in Ecuador als „Vater“ des heutigen Buen Vivir gilt, sowie Esperanza Martinez, Ruth Buendia und Felix Santi, denen es gelungen ist, große Regenwaldterritorien vor Umweltzerstörung durch Ressourcenausbeutung oder Staudammbauten zu retten. Prof. Stephan Lessenich, Prof. Ulrich Brand und der Regisseur des Films „La Buena Vida“, Jens Schanze, zeigten eindrucksvoll auf, wie sehr unser gutes Leben in Europa systembedingt auf Kosten anderer Länder, Völker und der Natur geht und dass wir alle dabei in einer „unfreiwilligen Komplizenschaft“ gefangen sind. Cletus Gregor Barié berichtete von Wunsch und Wirklichkeit bei der Umsetzung des Buen Vivirs in Ecuador und Bolivien.

  • © M. Nagy
    © M. Nagy
  • © B. Felsch
    © B. Felsch

 

Die Diskussionen ergaben, dass ein gutes Leben – egal wo und wie wir leben – vor allem davon abhängt, wie sehr unsere Beziehungen zu den Mitmenschen gelingen und ob wir diesen und Institutionen wie dem Staat vertrauen können. Neben Sicherheit, Gerechtigkeit und der Befriedigung von Grundbedürfnissen spielt auch der Bezug zur Natur eine wichtige Rolle für das persönliche und allgemeine Glück.

Als Abendprogramm spielten zunächst die bayerische Band „Oans No“ und der lateinamerikanische Musiker „Yerar“ gemeinsam live vor der Alten Kongresshalle. Mit einen Tanz durch Münchens Straßen (die Musik dafür kam von einem DJ auf einem Lastenrad über Funkkopfhörer) setzten Konferenzteilnehmende gemeinsam mit Münchnerinnen und Münchnern anschließend ein Zeichen für ein gutes Leben für alle.

  • © S. Baringer

    © S. Baringer
  • © B. Felsch

    © B. Felsch
  • © B. Felsch

    © B. Felsch

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